Autor: Girndt, Matthias; Michl, Patrick
Verlag: Urban&Fischer, Elsevier 1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-437-43471-6
Preis: ca. 115 CHF
Das Lehrbuch zur Inneren Medizin vom Elsevier Verlag hat mich überzeugt. Wer von den vor einem liegenden 1000 Seiten abgeschreckt wird, der kann sich ganz einfach das E-Book zu Gemüte ziehen. Das erleichtert nicht nur die Lektüre unterwegs, sondern spart dank grandioser Suchfunktion auch Zeit. Die Kapitel sind unterteilt nach Organen, aber auch Themengebieten wie z.B. Palliativmedizin und internistische Intensivmedizin finden ihren berechtigten Platz. Durch die breit abgedeckten Themen ist es nicht nur für Studierende, sondern auch Assistenzärzte und Ärztinnen auf der Inneren Medizin eine gute Unterstützung im Arbeitsalltag.
Zusätzlich gefreut hat mich die Mitarbeit von Studierenden an diesem Lehrbuch von
Experten. Aus studentischer Sicht werden Merkhilfen geteilt und prüfungsrelevante Themen hervorgehoben. Ebenso finden sich eine grosse Anzahl von Übungsfragen für mündliche Staatsexamen im Buch, mit denen es sich wunderbar zu zweit oder in kleinen Gruppen üben lässt. Für die ersten Lerneinheiten finden sich Lösungshilfen zu den Übungsfragen am Ende des Buches. Genug, aber nicht zu viele Abbildungen (ganz exakt sind es 270 Stück) finden sich auf den Seiten, um das Erklärte zu visualisieren. Besonders gefallen mir die beschrifteten Anatomie-Zeichnungen, welchen Radiologie Bildern direkt gegenübergestellt werden und so den direkten Vergleich ermöglichen.
Was ich in einem klassischen Lehrbuch nicht erwartet habe, war das erste Kapitel, welches sich mit der Ausbildung in der Inneren Medizin beschäftigt. Dort finden sich allerlei Informationen über Praktika, die Rolle des Arztes und vieles mehr. Definitiv eine tolle Ergänzung!
Doch warum ein Lehrbuch in die Hand nehmen, wenn heute sowieso fast alle überall mit Amboss lernen? Nun, nicht nur damit es später im Regal der eigenen Praxis schick und schlau aussieht, wenn das Bücherregal gefüllt ist – obwohl dies natürlich auch ein Grund sein kann –, sondern, da es tatsächlich Vorteile hat mit etwas mehr Tiefgang einzelne Kapitel durchzugehen und diese wie in den guten alten Zeiten in einem Buch anstreichen zu können. (Das geht übrigens auch wunderbar in der E-Book Version, was ich besonders schätze!) Ebenso helfen die «Merke!» und «Cave!»-Kästchen im Textverlauf enorm, um die wichtigen Aspekte für die Klinik zu erfassen.
Auch wenn ich selbst das Buch hierfür noch nicht verwendet habe, so denke ich doch, dass es sich auch als schnelles Nachschlagewerk während einer Nachtschicht auf der
Notfallstation eignet. Verdacht auf eine Tracheobronchitis? Was sind die Risikofaktoren? Worauf muss man sich achten? Welche Fragen sind in der Anamnese am wichtigsten? Alle diese Fragen werden schnell und unkompliziert beantwortet. Und alles mit einem angenehmen schnellen Lesefluss aufgrund der kurzen Abschnitte innerhalb der Kapitel.S
ogar Therapieempfehlungen finden sich im Buch, z.B. für nosokomiale Pneumonien - doch hier muss man sagen, dass man nicht vergessen sollte, im eigenen Haus nach Region-spezifischen Empfehlungen und Resistenzen zu fragen oder diese zumindest im Hinterkopf zu halten.