AUtor: Robert Gürkov
Verlag: Elsevier, 6. Auflage (2022)
ISBN: 978-3-437-42182-2
Preis: ca. 30.— CHF
Dieses Lehrbuch ist Teil der Elsevier Lehrbuchreihe BASICS, das sich klar an eine studentische Zielgruppe zur Vorbereitung der Examina oder klinischen Praktika richtet. Die jeweiligen Disziplinen werden (inkl. vorklinischem Wissen) von Grund auf kurz und knapper Art eingeführt.
Die Hals, Nasen und Ohrenheilkunde wird auf rund 140 Seiten vorgestellt, wobei die Themengebiete Ohr, Nase/-nebenhöhlen, Mundhöhle/Rachen, Larynx/Trachea, Hals/lymphatische Strukturen und Fallbeispiele in separaten Kapiteln behandelt werden.
Die Inhalte des Lehrbuchs sind klar strukturiert, auch werden die Krankheitsbilder zu Kapitelbeginn aufgelistet. Für das Buch wurde das Format A4 gewählt und die Informationen werden fast durchgehend in Fliesstext gesetzt (wobei am Ende eines Themengebietes die Kernaussagen in bullet points zusammengefasst wird). Die Themengebiete sind echt gut und spannend aufbereitet; besonders bei der Behandlung der Anatomie und Physiologie wurde sichtlich Wert gelegt, jeweilige Querverweise an klinische Probleme zu machen.
Da das Fach doch von vielen klinischen Befunden lebt, werden auch die meisten Pathologien in Bildern dargestellt. Die sonstige, überwiegende Verwendung von Fliesstext lässt das Buch aber doch etwas unübersichtlich erscheinen, obwohl die wichtigsten Stellen in fett gesetzt sind.
Erstaunlicherweise werden keine Videos zur Verfügung gestellt, welche die Eigenarten der HNO-Untersuchung präzise beschreiben (an Schweizer Universitäten schaut man sich am besten die SOREL-Videos an). Auch wird das spezifische Management von Krankheiten etwas vernachlässigt resp. uneinheitlich behandelt, was es für den Einsatz in der Praxis wenig empfehlenswert macht.
Insgesamt kann dieses Lehrbuch Personen empfohlen werden, die gründlich in das Fach HNO eingeführt werden wollen und mit diesem Buch eine Gelegenheit haben, die wichtigsten anatomischen und physiologischen Konzepte aus der Vorklinik zu rekapitulieren. Inbesondere im weiteren Verlauf des Studium fehlen allerdings Informationen für die klinische Entscheidungsfindung und auch die Fallbeispiele im letzten Kapitel werden zur Vorbereitung der OSCE-Fälle nicht gerecht.