Auf knapp 400 Seiten bringt Martin Trepel so manchem Medizinstudenten nun bereits in der 6. Auflage die Neuroanatomie in Struktur und Funktion näher.
Im ersten Kapitel wird man für einen leichteren Einstieg zuerst mit den Grundlagen, Begriffen und Definitionen vertraut gemacht, wobei auch auf die Embryologie kurz eingegangen wird.
Danach werden nacheinander zuerst das periphere Nervensystem und Rückenmark, die verschiedenen Hirnstrukturen im Einzelnen, das Ventrikelsystem und die Hirnhäute, sowie die Blutversorgung des Gehirns abgehandelt. In den hinteren Kapiteln widmet sich der Autor dann noch dem vegetativen Nervensystem und den Sinnesorganen, bevor er das Buch mit einem Extrakapitel mit Fallbeispielen und Wiederholungsfragen, sowie einer Tabelle der Transmittersysteme abschliesst.
Das Buch überzeugt unter anderem durch das ansprechende Design. Es ist in der Gestaltung sehr übersichtlich und gut strukturiert. Die Sprache ist einfach und verständlich gehalten und die einzelnen Abschnitte sind in ihrer Länge und Komplexität im Allgemeinen studentenfreundlich gehalten, sodass man den Überblick nie verliert, jedoch ohne dabei wichtige Details wegzulassen. Ergänzt werden sie durch zahlreiche Bilder, Tabellen und Schemata, die dem leichteren Verständnis dienen. Auch aus didaktischer Sicht hat dieses Buch einiges zu bieten. Durch zahlreiche Klinik- und Merkekästchen, wird dem Leser der grössere Zusammenhang erklärt, beziehungsweise das Augenmerk nochmal auf das Wesentlichste gelenkt, was die allenfalls mit der Zeit absackende Motivation für das Fach wieder steigen lässt. Ausserdem werden die wichtigsten Punkte jedes Kapitels zum Ende nocheinmal in einer kurzen Zusammenfassung wiedergegeben, was sich als praktisch erweist, jedoch auf keinen Fall das sorgfältige Lesen des ganzen Kapitels ersetzt.
Zwar werden auch die Sinnesorgane behandelt, allerdings ist dieses Kapitel etwas knapp gehalten, sodass sich ein zweiter Blick in eines der grossen Physiologiebücher allenfalls als lohnenswert erweisen könnte.
Weiter bekommt man mit der Anschaffung des Buches auch einen PIN-Code, der einem den Zugriff auf das Onlineangebot ermöglicht.
Abschliessend bleibt zu sagen, dass sich dieses Buch wunderbar zur Vor- und Nachbereitung der ZNS-Vorlesungen, sowie zum Selbststudium eignet. Es deckt den verlangten Stoff für die Vorklinik gut ab und sticht vor allem aus didaktischer Sicht aus der Masse heraus. Allerdings ist es ganz klar auf das Medizinstudium ausgerichtet. Wer sich eingehender mit den Neurowissenschaften beschäftigen möchte, der sei mit einem der grossen Standardwerke (z.B. Principles of Neural Science, Kandel) besser beraten. Für Medizinstudenten, die zur Prüfungsvorbereitung gerne ein Buch zur Seite haben, lohnt sich die Anschaffung aber allemal.